Guideline zum Aufbau der PV-Unterkonstruktion auf Ihrem Ziegeldach
Auf dieser Seite finden Sie alle wichtigen Informationen, die Sie beachten sollten, um die passenden Komponenten für die PV-Unterkonstruktion auf Ihrem Dach auszuwählen.
Von der Auswahl des passenden Montageprofils, des Dachhakens bis hin zu den passenden Modulklemmen für Ihr PV-Modul.
Die folgenden Ausführungen dienen dazu, ein gewisses Grundverständnis zum Aufbau einer Photovoltaik-Unterkonstruktion zu erlangen. Sollten Sie darüber hinaus Fragen haben oder in Ihrer Planung nicht weiterkommen, kontaktieren Sie uns gerne.
1) Unterer Aufbau | Dachhaken, Montageschienen und Verschraubung
Der Grundaufbau einer Unterkonstruktion für Ihre Photovoltaikanlage auf Ziegeldach ist im Grunde genommen immer gleich. Der untere Aufbau beginnt mit der passenden Auswahl der Dachhaken, gefolgt von der gewünschten Anbindung der Dachhaken an die Montageschiene.
Auswahl des passenden Dachhakens
Grundsätzlich können Sie zwischen starren und verstellbaren Dachhaken wählen. Beide Typen gibt es in unterschiedlichen Ausführen und Materialstärken.
Mit all unseren Dachhaken kann man die PV-Unterkonstruktion aufs Dach bringen. Für Privatpersonen oder Aufbauten in Eigenregie empfehlen wir jedoch grundsätzlich Dachhaken, die wir auch statisch nachweisen können – d.h. eine genaue Berechnung der Anzahl und Verteilung der Dachhaken durchführen können.
Abhängig von den örtlichen Gegebenheiten sind diese bei den verstellbaren Dachhaken die leichte Version ( 9525-4-140×56#T) oder der verstärke verstellbare Dachhaken (9525-5-140×56#T).
Bei den starren Dachhaken können wir unseren Dachhaken Standard rund (9522-1-150x60K45#T oder unseren Mittellast-Dachhaken (9521-1-180x80K45#T) empfehlen.
Tellerkopfschrauben
wählen Sie in passender Länge für die Befestigung des Dachhakens am Sparren.
In der Praxis lassen sich die Dachhaken nicht immer direkt auf dem Sparren befestigen. Wenn es eine Aufsparrendämmung oder entsprechenden Konterlattung gibt, sitzt die Grundplatte des Dachhakens ggf. auf der Konterlattung und muss von dort ggf. durch eine Aufsparrendämmung in den Balken (Sparren) verschraubt werden.
Die passende Länge bestimmen Sie, indem Sie Einschraubtiefe + mögliche Aufsparrendämmung + möglich Konterlattung rechnen. Die Einschraubtiefe der Tellerkopfschrauben im Sparren sollte mindestens 7 cm betragen.
Beispiel:
7 cm Einschraubtiefe + 10 cm Aufsparrendämmung + 3 cm Konterlattung + 0,5 cm Grundplatte = 20,5cm.
Wenn der Sparren nun noch ausreichend dick ist, könnte man eine 220 mm lange Tellerkopfschraube nehmen.
Auswahl der passenden Montageschienen
Montageschienen wie unser Bestseller Profiness1O (40×40 mm Profil) werden in 95 % aller Ziegeldachmontage in Deutschland verwendet. Lediglich in Alpennähe, in der norddeutschen Tiefebenen oder an der See müssen unter Umständen stärkere Schienen eingesetzt werden.
Für solche Fälle oder komplexeren Konstruktionen wie beispielsweise einem Kreuzverband, haben wir verschiedene Möglichkeiten, Ihnen eine exakte statische Berechnung zu erstellen.
Damit wissen Sie ganz genau, wo Sie welchen Typ Montageschiene installieren sollten, wie die generelle Auslastung ist, wie weit Sie auskragen können und vieles mehr.
Sollten Sie also Fragen zur passenden Montageschiene für Ihr Projekt haben, sprechen Sie uns gerne jederzeit an.
Wenn Sie Ihre passenden Materialien für den unteren Aufbau ausgewählt haben, müssen Sie noch die Schraube für die Anbindung des Dachhakens an den unteren Schienenkanal (M10) auswählen. Hierzu können Sie zwischen einer Sechskantschraube oder einer Hammerkopfschraube wählen.
Sechskantschraube
Den Kopf der Sechskantschrauben (M10 x 25) fädeln Sie seitlich in den unteren Schienenkanal der Montageschiene ein (breitere Kanal – für M10).
Mit einer Sechskantmutter (M10) verschrauben Sie dann die Montageschiene am Dachhaken.
Hammerkopfschraube
Hammerkopfschrauben lassen sich an jeder Stelle des unteren Kanals einfädeln. Zur Befestigung verkanten Sie die Hammerkopfschraube um 90° gedreht im unteren Kanal. Mit einer Sechskantmutter (M10) verschrauben Sie dann die Montageschiene am Dachhaken.
Welche Verschraubung Sie für die untere Anbindung verwenden, ist Geschmacksache. Hammerkopfschrauben haben den Vorteil, dass Sie sich an jeder Stelle des Schienenkanals einfädeln lassen, können jedoch in der Handhabung für Ungeübte etwas knifflig sein.
Die Sechskantschrauben müssen zwar seitlich in den Schienenkanal eingefädelt werden, haben aber den Vorteil, dass die Schraube bündig in der Kanalführung sitzt und nicht wieder herausfallen kann.
Profilverbinder
PROFINESS bietet verschiedenen Möglichkeiten Montageschienen zu verbinden. Die gängigste Option bieten unserer Einschubverbinder.
Die Montage erfolgt durch Einschlagen in das erste Profil und kraftvolles Aufschieben des zweiten Profils. Bei unseren Verbinder für das 40×40 Profil wird empfohlen, zwei Verbinder pro Verbindung zu verwenden (Beim Profil 9664-Profiness15O nur einer).
Eine zusätzliche, äußere Verschraubung der 40×40-Verbinder mit Bohrschrauben ist möglich, aber nicht zwingend notwendig wenn das zu verbindende Profil mittig auf Stoß verbunden wird.
Da bei dem Profil Profiness15O nur ein Verbinder eingeschlagen werden kann, empfehlen wir die zusätzliche Fixierung mit zwei Bohrschrauben (5,5x 38 mm).
Bei 80×40 und 40×20 Profilen wird nur ein Verbinder pro Verbindungsstelle benötigt. Die Einschubverbinder der 80×40 und 40×20 Profile sollten jedoch zusätzlich von außen verschraubt (mit Dünnblech-Bohrschrauben 6,3 x 25 oder 5,5 x 25 DIN 7504) werden, da diese ansonsten durchrutschen können.
Alternativ bieten wir auch U-Verbinder sowie 4-Loch Verbinder an.
U-Verbinder
4-Loch-Verbinder
Der U-Verbinder kann auch noch nachträglich montiert werden, wenn die Profile bereits auf dem Dach fixiert sind, da von außen aufgeschoben wird. Durch die Passgenauigkeit zu den Rillen in unseren Profilen klickt der Verbinder ein und kann von allein nicht mehr rausrutschen. Zur langfristigen Fixierung sollten aber vier Bohrschrauben verwendet werden.
Der Vierlochverbinder kann für alle unserer Profile verwendet werden, die einen Kanal unten (für M10 Sechskantschraube oder Hammerkopf) haben. Die Verschraubung erfolgt mit vier Schrauben und vier Sperrzahnmuttern.
Unser 4-Loch-Verbinder ermöglicht eine sehr stabile Verbindung der Montageschienen,
2) Oberer Aufbau | Klemmung der Module
Nachdem die Montageschienen auf dem Dach befestigt sind, müssen nun noch die Module auf den Schienen montiert werden. Herkömmliche gerahmte Module werden am Modulrahmen an der darunterliegenden Schiene verschraubt. Man spricht auch davon, dass die Module am Rahmen geklemmt werden.
Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Arten von Klemmen | Mittelklemmen und Endklemmen
Herkömmlichen Mittelklemmen sind innerhalb der gängigen Modulrahmenbreiten (28 – 50 mm) universell einsetzbar.
Die Klemmen werden mithilfe einer Inbusschraube und einem Nutenstein, den Sie vorher in den Schienenkanal klicken, am oberen Schienenkanal befestigt und drücken mit ihren äußeren Flügeln das Modul am Modulrahmen fest auf die Montageschienen.
Die Länge der zur Befestigung benötigten Inbusschraube hängt von der Rahmenhöhe des Moduls ab. Siehe dazu den unten aufgeführte Tabelle.
Die passende Endklemme hängt von der Rahmenhöhe der Module ab. Die Höhe der Endklemme geht immer einher mit der Rahmenhöhe des Moduls. Bei einem Modul mit 30 mm Rahmenhöhe benötigen Sie als auch eine 30 mm hohe Endklemme.
Das Prinzip ist das gleiche wie bei den Mittelklemmen. In den vorher in den Schienenkanal eingeklickten Nutenstein, verschrauben Sie die Inbusschraube. Der Flügel der Endklemme drückt das Modul fest auf die Montageschiene.
Endklemmen werden immer quer zur Montageschiene verschraubt.
Genau wie bei der Mittelklemmen auch, hängt die Länge der zur Befestigung benötigten Inbusschraube von der Rahmenhöhe des Moduls ab. Siehe dazu den unten aufgeführte Tabelle.
Zusätzlich ist, je nach Modulrahmenhöhe noch eine Sicherungsscheibe notwendig, um den gewissen Höhenausgleich herzustellen, damit die Inbusschraube nicht auf den Modulkanal trifft. Eine Aufstellung, bei welcher Modulrahmenhöhe eine zusätzliche Sicherungsscheibe untergelegt werden muss, finden die hier:
| Modulhöhe | Schraube | Sicherungsschiebe |
| 28 mm | Inbus M8x30 | nein |
| 30 mm | Inbus M8x35 | ja |
| 32 mm | Inbus M8x35 | nein |
| 34 mm | Inbus M8x35 | nein |
| 35 mm | Inbus M8x40 | ja |
| 36 mm | Inbus M8x40 | nein |
| 40 mm | Inbus M8x45 | ja |
| 41 mm | Inbus M8x45 | ja |
| 42 mm | Inbus M8x45 | nein |
| 45 mm | Inbus M8x50 | ja |
| 46 mm | Inbus M8x50 | ja |
| 50 mm | Inbus M8x50 | ja |
Achtung: Bitte ziehen Sie die Schrauben nicht mit einem Schlagschrauber o.ä. fest. Werden die Schrauben zu fest angezogen, kann es zu Beschädigungen kommen. Die Inbusschrauben dürfen bei einer Montage mit Nutenstein mit maximal 12-14 Nm angezogen werden.
Schnellbausystem mit Klickklemmen
Wir bieten auch vorkonfektionierte Klickklemmen an. Bei dieser Montageart benötigen Sie keinen Nutenstein, keine extra Inbusschraube und auch keine Sicherungsscheibe. Alle Komponenten sind bereits vormontiert.
Die Ausführung der Klickklemmen hängt, auch bei den Mittelklemmen, immer von der Raumhöhe der Module ab.
So gibt es beispielsweise Mittelklemmen für Modulrahmenhöhen im Bereich 29-31 mm oder im Bereich 32-35 mm usw.
Bei den Endklemmen gilt wie gehabt: Rahmenhöhe der Module = Höhe der Klick-Endklemme.
Eine zusätzliche Feder sorgt bei der Mittelklemme dafür, dass diese im noch nicht verschraubtem Zustand hochsteht, damit man die Module leichter darunter schieben kann.
Zur Montage der Klickklemmen stecken Sie diese leicht seitlich und ohne großen Druck von oben in den Schienenkanal.
Achtung: Auf keinen Fall von oben einschlagen, da sonst der Klickbaustein am unteren Ende brechen kann.
Sitzt die Klickklemme im Schienenkanal, können Sie diese noch an Ihre richtige Position schieben und dann von oben direkt an den Modulrahmen verschrauben.
Klickklemmen dürfen mit max. 8-10 Nm angezogen werden.
Eine Ausnahme bilden rahmenlose Glasmodule. Hier gibt es spezielle Laminatklemmen, die die Module halten. Da diese Laminatklemmen aber auf die Glasfläche der Module drücken, können sie niemals so fest angezogen werden wie herkömmliche Klemmen am Modulrahmen. Daher ist die Verwendung von Laminatklemmen auch nur in Verbindung mit querliegenden Glasmodulen zugelassen. Die Laminatklemmen dürfen bei dieser Installation nur oben und unten, also an der langen Rahmenseite geklemmt werden, da so sichergestellt wird, dass das Modul nicht nach unten herausrutschen kann.
Hier geht es zu den Laminat-Mittelklemmen und unseren Laminat-Endklemmen.
Wir planen Ihre PV-Unterkonstruktion – passgenau!
Wir planen Ihrer Unterkonstruktion auch gerne für Sie. Sie erhalten einen Belegungsplan, auf Wunsch inkl. statischen Nachweis und ein passgenaues Angebot.
Wenn wir Ihnen bei der Planung behilflich sein sollen, füllen Sie uns bitte unser Anfrageformular vollständig aus uns skizzieren uns Ihren Belegungswunsch (Ausrichtung und Platzierung der Module auf Ihrem Dach).
